Prima Facie

Triggerwarnung:

Dieses Stück handelt u.a. von sexualisierter Gewalt, Vergewaltigung und Traumatisierung.
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 116 016 • hilfetelefon.de

Über das Stück

Die junge Anwältin Tessa, die es in England aus der arbeitenden Klasse in eine renommierte Kanzlei geschafft hat, verteidigt Männer, die sexueller Straftaten wegen belangt werden. Vor Gericht nimmt sie die Zeuginnen der Anklage methodisch brillant ins Verhör, um Zweifel im Sinne ihrer Mandanten offenzulegen. Ein gewonnener Fall reiht sich an den nächsten – bis ein unerwarteter Angriff auf ihre eigene Person, der sexualisierte Übergriff eines Arbeitskollegen beim ersten Date, Tessa zum Innehalten zwingt. Plötzlich sieht sie sich mit Erfahrungen konfrontiert, die ihre Selbstbestimmtheit massiv in Frage stellen. Sie erstattet Anzeige und findet sich schließlich vor Gericht in der entgegengesetzten Position wieder: Von der Strafverteidigerin ist sie zur Zeugin der Anklage geworden, deren Wort angezweifelt wird.

Suizie Millers preisgekröntes Stück macht die patriarchale Macht der Justiz anhand einer Fallstudie auf einfühlsame und beeindruckende Weise erfahrbar.

Maria Goldmann als Tessa Ensler empfängt ihr Publikum in der Bar „Bei Ute brennt noch Licht“ und nimmt es dann ein paar Schritte weiter mit in den Kleinen Bühnenboden.
Der Monolog wurde 2019 in Sidney uraufgeführt und hat bereits erfolgreich im Londoner Westend und jüngst am Broadway Premiere gefeiert und mausert sich auch in Deutschland zum „Bühnenhit der Saison“ (Süddeutsche Zeitung).

Über die Autorin

Suzie Miller (geboren in Melbourne) ist eine australisch-britische Dramatikerin, Drehbuchautorin und Anwältin. Im April 2022 gab Miller mit Prima Facie ihr Debüt im Harold Pinter Theatre in Londoner West End mit Jodie Comer in der Hauptrolle, nachdem es in Sydney 2019 uraufgeführt wurde.
Miller wuchs in Melbourne auf und lebte in ihrer Jugend in Nhulunbuy, einem kleinen Bergbauort im Northern Territory. Ihre Mutter war die erste weibliche Bürgermeisterin von St. Kilda.
Sie studierte Immunologie und Mikrobiologie an der Monash University und erwarb zusätzlich einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der University of New South Wales.
Anschließend arbeitete sie als Strafverteidigerin mit Fokus auf Fälle der sexuellen Nötigung. Zudem studierte sie am National Institute of Dramatic Art Dramaturgie und begann, Theaterstücke zu schreiben. In dieser Zeit lernte sie Robert Beech-Jones, australischer Richter am High Court of Australia, kennen, den sie später heiratete und mit dem sie zwei Kinder (* 1999, * 2002) hat.
Im Jahr 2009 erhielt sie das Angebot magistrate zu werden, ein Richterposten im australischen Justizsystem. Ein Magistrate entscheidet, ob Angeklagte vor Gericht gestellt werden sollen, und fällt Urteile bei kleineren Straftaten, ohne dass eine Jury beteiligt ist. Zeitgleich wurde ihr ein einjähriger Aufenthalt am Royale National Theatre in London angeboten. Sie entschied sich für eine Vollzeitkarriere als Dramatikerin und zog mit ihrer Familie nach London. Seitdem schrieb sie über 40 Theaterstücke, von denen viele international aufgeführt wurden. 2024 wurde ihr Stück über Ruth Bader Ginsberg RBG: Of Many, One im Sydney Theatre aufgeführt.
Sie lebt in London und Sydney.

Regie Carola von Seckendorff und Ensemble
Spiel Maria Goldmann
Regieassistenz/Abendspielleitung Mubeen Khishany

Produktion:
Kammertheater „Der Kleine Bühnenboden“ in Kooperation mit FreiFrau
Aufführungsrechte

Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin • www.kiepenheuer-medien.de

Termine

Premiere:
So, 09.06.2024  18:00 Uhr | Tickets ->

weitere Termine:
So, 16.06.2024  18:00 Uhr | Tickets ->
So, 30.06.2024  18:00 Uhr | Tickets ->
So, 04.07.2024  18:00 Uhr | Tickets ->
So, 07.07.2024  18:00 Uhr | Tickets ->

Ort

„Bei Ute brennt noch Licht“, Emdener Str. 10, 48155 Münster
Kammertheater “Der Kleine Bühnenboden”, Schillerstraße 48a, 48155 Münster